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19 Juli 2014

[ In eigener Sache ] Was für ein fieser Tag... oder was für ein fieses Krankenhaus.

Ich muss mich mal eben kurz auskotzen.. Der Tag war aber auch gemein zu mir.. Schlimm genug, dass ich heute früh mal wieder mit wahnsinnigen Rückenschmerzen wach wurde und damit noch sechseinhalb Stunden arbeiten musste, das wirkliche Desaster begann im Anschluss.

Ich gehe grundsätzlich nicht gerne zum Arzt. Bevor ich dort lande, muss ich schon kaum noch kriechen können. Ob Zahnschmerzen, generelles Kranksein, Rückenschmerzen, etc. man muss mich regelrecht zum Arzt nötigen. Warum? Zum einen meine leichte Panik vor Spritzen jeglicher Art, zum anderen hasse ich diese ewigen Wartezeiten.
Wären Arztbesuche eine Sache von wenigen Minuten wäre ich vermutlich öfter da. Aber Madame lernt ja dazu..

Jedenfalls waren meine Rückenschmerzen nach der Arbeit so unerträglich, dass ich kaum noch atmen konnte. Also bin ich - weil Samstag - ab ins Krankenhaus. Ich dachte, naja, kann sicher etwas dauern, letztlich hat es ganze drei Stunden gedauert, bis ich das Tageslicht wieder zu Gesicht bekam. Im Grunde wurde mir das sogar bereits an der Anmeldung prognostiziert, als mich die "freundliche" Dame allen Ernstes fragte, ob ich keine Wärmflasche hätte, mit der ich mich ins Bett legen könne.

Ich habe höflich verneint und mir verkniffen, Ihr zu erklären, dass ich nun wirklich nicht wehleidig bin, was Rückenschmerzen angeht und durchaus einschätzen kann, ob eine Wärmflasche reicht. Zumal ich bereits ein Wärmepflaster auf dem Rücken kleben hatte und außerdem Schmerzmittel genommen hatte. Beides zeigte jedoch null Wirkung.

Nachdem ich schließlich vom Arzt untersucht worden war, wurde ich zum Röntgen geschickt, mit dem Vermerk, es würde ca. zehn Minuten dauern. Kurz nach meiner Ankunft im Röntgenbereich wurde eine ältere Dame einfach mit ihrem Bett dort geparkt, sie bekam die kurze Ansage, sie dürfe nicht aufstehen und wurde dann postwendend allein zurückgelassen, während sie regungslos ans Bett gefesselt nichts anderes tun konnte, als die Decke anzustarren.

Nach zehn Minuten Warterei wurde ein älterer Herr im Bett an mir vorbei ins MRT geschoben. Nach weiteren zehn gesellten sich andere Röntgenkanidaten zu mir. Zwanzig Minuten später erfuhren wir, dass es sich bei dem MRT Mann um einen Notfallpatienten handelte. Dieser wurde kurz darauf in einem Affentempo wieder an uns vorbeigeschoben, hatte aber mittlerweile keine Farbe mehr, sondern war nur noch grau. Den Rest muss ich wohl nicht erwähnen.

Das erklärte immerhin warum in der gesamten Röntgenabteilung niemand, aber auch wirklich niemand zu finden war. Inzwischen musste die ältere Dame dringend auf Toilette. Wir gaben jemandem vom Personal Bescheid, der auch gleich nachfragen sollte, wann denn mal jemand zum Röntgen käme. Er verschwand und ward nicht mehr gesehen. Erneute zehn Minuten später, konnte die ältere Dame kaum noch innehalten, weshalb ich zum zweiten Mal Personal suchte, welches sich schließlich auch der Dame annahm und sie samt Bettpfanne in einen Nebenraum verfrachtete, wo sie endgültig allein war und man nicht mal mehr hören konnte, ob sie irgendwelche Bedürfnisse hatte.

Eine neue Notfallpatientin wurde zum MRT gebracht und wir warteten weiter. Nach einer Stunde gingen wir gesammelt auf die Barrikaden, weil sich einfach niemand blicken ließ. Natürlich gibt es Notfälle im Krankenhaus und selbstverständlich müssen die zuerst versorgt werden, aber zum Spaß waren wir nun auch nicht unbedingt da.
Wir fanden jemanden, der uns vertröstete und meinte, es würde gleich losgehen. Also warteten wir und fingen an zu überlegen, ob wir nicht einfach auf das Röntgen verzichten könnten oder lieber direkt gehen sollten. Nach insgesamt anderthalb Stunden kam endlich eine Röntgenassistentin, die sich gütiger Weise unser aller annahm.

Gott sei Dank war ich als Erste dran und wagte schon zu hoffen, dass ich bald mit fertig wäre. Nachdem ich mich bei der Anmeldung zurückgemeldet hatte, glaubte ich, es könne ja nicht mehr lange dauern, wurde aber eines Besseren belehrt und wartete erneut über eine halbe Stunde. Warten, Warten, nichts als Warten.

Der Arzt kam und teilte mir den Befund mit: Interkostalneuralgie im Bereich der WS, sprich Abnutzungserscheinungen der Wirbel, die letzten Endes zu Reizungen und Schmerzen der dort entlanglaufenden Nervenbahnen führen. Danach drückte er mir Schmerzmittel in die Hand. Genau die Schmerzmittel von denen ich ganz zu Beginn ihm gegenüber bereits erwähnt hatte, dass sie nicht gewirkt hätten!!!!

Er erklärte mir, dass man ja auch normaler Weise spritzen würde, es aber nicht ginge, weil die schmerzende Stelle zu nahe an der Lunge liegen würde und die Gefahr zu groß wäre, sie zu punktieren. Oder so ähnlich...

Mittlerweile war ich echt genervt und sauer. An der Anmeldung hatte ich mir unfreundliche Kommentare noch verkniffen, nun reichte es. Ich erklärte dem tollen Arzt zum zweiten Mal, dass ich genau dieses Mittel bereits genommen hätte. Ich erklärte, dass ich alleinerziehend bin mit einem dreieinhalbjährigen Zwerg, nebenbei berufstätig und er sich, Gott verdammt nochmal, etwas einfallen lassen solle, wie ich die nächsten paar Tage überstehe.
Es zeigte Wirkung. Er holte ein anderes Medikament und gab mir direkt mehr mit als er, wie er sagte, eigentlich dürfte. Außerdem bekam ich immerhin noch den Zusatz zu hören, sollte es damit nicht besser werden, müsste ich nochmal vorstellig werden, allerdings würde er mich dann wohl da behalten. Wenn keine Besserung eintrete mit Reha und Rückenschule, sowie schmerzadaptierter Medikation, müsse ich außerdem zum MRT, damit kontrolliert werden könne, ob ein Bandscheibenvorfall vorliegt.

Super Diagnose. Aber MRT? In diesem Krankenhaus? Nein danke!!

Nach allem, was ich da heute erleben durfte, werde ich mir das nächste Mal wirklich lieber meine Wärmflasche nehmen und hoffen, dass ich dort so schnell nicht mehr hin muss. Schon gar nicht zum MRT!!

Das ganze Erlebnis zeigt deutlich, wie groß scheinbar der Personalmangel in deutschen Krankenhäusern ist und unter was für einem Druck die Ärzt stehen müssen, wenn keine Zeit mehr bleibt für ein wenig menschliche Anteilnahme. Hut ab denen, die sich das freiwillig antun.. Ich für meinen Teil werde in Zukunft doch lieber zu Ärzten in die Praxis gehen. Längere Wartezeiten können die schließlich auch nicht haben....

1 Kommentar:

  1. Oh Gott, du Arme! Geht es dir denn jetzt ein bisschen besser?

    Ich weiß genau wovon du redest, in manchen Krankenhäusern herrschen echt schlimme Zustände... >.<
    Was auch daran liegt, dass die alle zu wenig Geld haben und sparen müssen, wo man eigentlich nicht sparen darf.

    Ich war mal nach nem Autounfall im Krankenhaus, weil ich Schmerzen an der Halswirbelsäule hatte und den Kopf nicht mehr drehen konnte. Ich habe sechs (!!!) Stunden auf dem Flur rumgesessen und x anderen Leuten, war dann beim Arzt genau zwei Minuten im Zimmer. Der packt meinen Kopf, dreht den einmal ruckartig nach rechts und links (ist der eigentlich irre?!) und meinte dann: "Nö, da ist nichts gebrochen, tschüss!" Nachdem ich dann auch gemeint hab, dass ich aber Schmerzen hätte, hat er mir eine Packung Ibus in die Hand gedrückt und mich dann vor die Tür geschoben. Unfassbar! <.<

    Aber ich war dann mit nem Kreislaufzusammenbruch ein paar Jahre später in einem anderen Krankenhaus und da war ich sehr positiv überrascht, wenn nicht sogar begeistert. Es hat zwar da in der Notaufnahme auch etwas gedauert, aber na ja.^^ Oh, und am nächsten Tag haben die vergessen mich nach Hause zu schicken, und die Schwester war ganz überrascht, wieso ich noch da wäre. :D
    Aber ansonsten hab ich mich da gut aufgehoben gefühlt, es war immer jemand da, den man ansprechen konnte und sogar das Essen hat geschmeckt, ist im Krankenhaus ja auch nicht selbstverständlich. xD

    Liebe Grüße,
    Shirley <3

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Ich freue mich über jeden Kommentar, den Ihr da lasst und nehme sie auch alle zur Kenntnis. Leider schaffe ich es zeitlich meist erst spät, sie zu beantworten. Trotzdem schaue ich in jedem Fall bei Euch vorbei.. :-)