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28 Juni 2015

[ In eigener Sache ] Post-Streik

Seit drei Wochen sitze ich nun hier und warte auf Post. Keine bestimmte Post, nur irgendeine wäre mal ganz schön. Denn seit drei Wochen habe ich nicht einen Brief mehr erhalten. Selbst normale Werbung ist entfallen. Jeden Tag schaue ich in den Briefkasten und sehe gähnende Leere. Bei allem Verständnis für die ganze Problematik, die Anlass des Streiks ist, hört mein es an dieser Stelle auf.
Zumal ich jede Menge Personen kenne, die entweder regelmäßig beliefert werden oder aber zumindest hin und wieder ihre Post erhalten. In unserer Straße allerdings herrscht der absolute Ausnahmezustand. Wir haben weder große Firmen im Zustellbereich, noch sonst wichtige Postkunden, die eine regelmäßige Belieferung rechtfertigen, also werden wir einfach komplett ausgeklammert. Und nach drei Wochen Ungewissheit, ob nicht doch eine wichtige Sendung dabei war, ein Brief von folgenschwerer Bedeutung, bin ich es leid.
Genau aus diesem Grunde habe ich soeben der Post geschrieben. Bringen wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nichts. Auf der anderen Seite kann ich die Post sogar verstehen. Die Löhne sind in der Regel deutlich höher als bei der Konkurrenz, auch die der Streikenden. Würde man den Forderungen nachkommen, würde dies nicht nur Arbeitsplätze, sondern auf Dauer auch die Konkurrenzfähigkeit gefährden. Das große Problem scheint vielmehr darin begründet zu sein, dass die Löhne in dieser Branche generell sehr niedrig sind. Das meiste Verständnis für die Streik-Situation herrscht anscheinend ohnehin unter denen, die ihre Post noch regelmäßig bekommen oder zumindest nicht auf dringende Sendungen angewiesen sind.
Aber unabhängig vom Für und Wider des Streiks, frage ich mich, wie es mit den ganzen Sendungen weitergeht. In Artikeln liest man, dass ein Abarbeiten der liegengebliebenen Sendungen bis Oktober dauern könnte. Auch wenn das wahrscheinlich überspitzt dargestellt ist, ist denn tatsächlich sichergestellt, dass die Pakete und Briefe überhaupt noch ausgeliefert werden? Oder bleiben unter Umständen viele Kunden auf bereits bezahlten Rechnungen sitzen, ohne je ihre Ware zu erhalten? Wann kann man mit den Sendungen rechnen? Verzögerungen nehme ich ja noch in Kauf, aber seit drei Wochen gar nichts mehr zu erhalten, finde ich unverschämt. Vor allem, wenn immer nur darauf verwiesen wird, dass eine Termineinhaltung bei normalem Versand nicht garantiert sei. 80% der Pakete und Briefe sollen angeblich noch regelmäßig zugestellt werden. Intern ist eher die Rede von höchstens 30%. Mit ein paar Tagen Verspätung sei zu rechnen. Hier bei uns handelt es sich eher um Wochen.
Der Kunde soll bei Laune gehalten werden. Großkunden wie Amazon oder Zalando sind deutlich weniger betroffen, als der Ottonormalverbraucher. Wo liegt da die Gerechtigkeit? Was ist mit den kleinen Familien, die vor dem Streik etwa ein Geburtstagsgeschenk für's Kind bestellt haben, was nicht rechtzeitig ankam und eventuell auch kein Geld für ein zweites Geschenk vorhanden war? Von den utopischen Fällen, in denen z.B. eine Frau die Geburt ihres Enkels verpasst, da ihr Pass nicht mit der Post ankam, mal ganz abgesehen. 
So langsam geht mir die Streik-Kultur in Deutschland gehörig auf den Senkel. Ob es nun die Deutsche Bahn ist, die Piloten, das Pflegepersonal oder nun die Post. Bei einigen habe ich mehr Verständnis, bei anderen weniger. Aber die wirklichen Leidtragenden sind am Ende immer die "Kunden".
Wie ist Eure Meinung zum Post-Streik? Bekommt Ihr noch Eure Post? Habt Ihr Verständnis für die Situation oder seid Ihr genervt?

7 Kommentare:

  1. Ich unterschreibe das genau so. Wir haben auch seit 3 Wochen keine Post und mein Verständnis und meine Geduld ist nun auch am Ende. Mein Sohn hat die Micky Maus abonniert und nun die 3. Woche kein Heft und ist sehr traurig. ich warte auch auf diverse Sendungen, bzw. meine Sachen sind bei einigen bisher nicht angekommen. Ich hab auch Angst, das viel verloren geht, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie das alles nachgeholt werden soll.
    Ich finds einfach nur daneben. Und wenn man sieht, was die Post als letztes für ein Bild auf Facebook gepostet hat, fühlt man sich echt verar...

    LG, Jessi <-- ebenfalls genervt...

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  2. Mein Papa arbeitet bei der Post, jetzt seit fast 3 Jahren. Jedes Jahr bekommt er einen neuen unbefristeten Vertrag und er kann sich nie erlauben krank zu sein, weil sein vertag dann eventuell nicht verlängert wird. Wenn er sich bei der Arbeit verletzt und lange Zeit arbeitsunfähig wäre, hätte das zur Folge, dass er keinen neuen Vertrag bekäme und ohne Arbeit dastünde. Und so geht es sehr vielen Mitarbeitern, deswegen fordert die Gewerkschaft unbefristete Verträge für alle Mitarbeiter. Auch wird befürchtet, dass kleine Postämter (wie wahrscheinlich deins) komplett von den subunternehmen übernommen werden sollen. Das bedeutet für die bisherigen Mitarbeiter, dass sie umziehen müssten! Und all das, obwohl die Post jedes Jahr Milliarden(!!!!) gewinne macht! Ich finde es natürlich auch extrem schlimm, dass keine Post kommt, vor allem weil ich auf meine Annahme an einer Uni warte und meinUmzug schon in 2 Wochen ist. Das ist natürlich doof aber mir ist aufgefallen, dass in den Medien größtenteils über den Streik geschwiegen wird. Deswegen finde ich es wichtig, dass die Menschen merken, dass gestreikt wird. Auch wenn die meisten sehr genervt sind und kein Verständnis mehr haben.
    Die Gewerkschaft sagt übrigens, sie würden den Streik bis Ende des Jahres durchhalten.

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    1. Ich hab wirklich Verständnis für die Angestellten...aber wie meistens, trifft so ein Streik mehr die, die damit gar nichts zu tun haben und an der Situation nichts ändern können...

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    2. Für die Streikenden mag es richtig und wichtig sein, für ihre Rechte einzutreten. Zumal ich, wie gesagt, die Hintergrundproblematik verstehen kann. Insgesamt halte ich die Situation aber für sehr schwierig, da die Löhne grundsätzlich zu niedrig sind. Auf der anderen Seite zahlt die Post eben noch mit am Besten und das nimmt ihr ab einem gewissen Grad die Konkurrenzfähigkeit. Aus unternehmerischer Sicht, sind die Beweggründe der Post durchaus nachvollziehbar. Aus menschlicher nicht unbedingt.
      Aber wie Jessi schon sagt, trifft es am Ende oft nicht das Unternehmen selbst, sondern die Menschen, die erstmal unbeteiligt sind. Klar macht man so auf sich aufmerksam. Alles schön und gut, aber es sollte eben gewisse Grenzen geben.

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  3. Da bin ich total deiner Meinung. Ich wohne auf dem Dorf, trotzdem bekomme ich meine Post. Ein, zwei Tage ohne Post sind sicher in Ordnung, alles andere finde ich wirklich dreist. Bei uns ersetzt die Post streikende Postboten einfach durch Studenten, daher haben die überhaupt keine Lust darauf. Auch weil so ein Streik ja nur dem Kunden richtig wehtut. Egal, ob Post oder Bahn, in unserer Infrastruktur gibt es für beides kaum Ausweichmöglichkeiten, da sollte so ein langer Streik illegal sein. Immer "stiehlt" die Post ja Pakete, die niemals ankommen, mehr oder weniger. Was soll daran denn legal sein? Klar, Grund zum Streiken gibt es (meistens), aber dafür können wir doch nichts. Ich hoffe, du bekommst wenigstens eine Antwort auf deinen Brief! Auch wenn ich das nicht glaube...

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  4. Ich habe genau dasselbe Problem wie Du. Seit über 3 Wochen kam überhaupt gar keine Post. Heute dann endlich mal zwei Pakete. Aber das ist noch lange nicht all das, auf das mein Freund und ich warten. Ich habe ja grundsätzlich Verständnis für Streik, aber über Wochen? Und außerdem geht mir dieses ständige Gestreike auch total auf die Nerven. Kann dich sehr gut verstehen. Drücke Dir die Daumen, dass Deine Pakete auch, zumindest zum Teil, bald mal ankommen!

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  5. Also ich schließe mich da deiner Meinung an. Ich kann die Situation der Angestellten verstehen, finde es aber nicht in Ordnung zu streiken, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich selbst bin "nur" angestellte Lehrerin, habe keine feste Stelle und kriege immer nur befristete Verträge. Bisher hatte ich Verträge von 4 Wochen bis 11 Monaten. Verlängert wurde jedes Mal erst 1 bis 2 Wochen bevor der alte Vertrag abgelaufen ist, d.h. ich bin ständig im Ungewissen. In Ordnung finde ich das auch nicht, zumal ich für weniger Geld und weniger Sicherheiten die gleiche Arbeit mache wie fest eingestelle oder auch verbeamtete Lehrer.
    Ich hätte auch mehrfach die Möglichkeit gehabt zu streiken, wurde von Kollegen gefragt, warum ich denn an Streiktagen zur Schule komme.
    Ganz einfach - ich habe einen Vertrag unterschrieben und halte meine Seite der Vereinbarung - ich arbeite! Ein Vertrag ist nichts anderes als ein Versprechen und zu streiken bedeutet meiner Meinung nach dieses Versprechen zu brechen. Das öffentliche Arbeitgeber häufig nicht die Bohne interessiert, wie es den Angestellten geht, finde ich auch ziemlich ätzend und würde in vielen Fällen private Arbeitgeber bevorzugen und bin auch für mehr Gerechtigkeit.
    Das gibt mir aber nicht das Recht meine Arbeit zu verweigern, für die ich eingestellt wurde. Meine Meinung, ich weiß die wird nicht gern gehört. Aber da ich selbst in der Position bin streiken zu "dürfen" bin ich mal so frei und äußere sie einfach.
    Zumal es auch genau ist wie Nadine schreibt - die Leidtragenden sind die Kunden. Im Fall der Post jeder der die falsche PLZ hat, im Fall von Schule und Kindergarten die Kinder, die Eltern und die Kollegen, die auffangen müssen, dass ich einfach mal nicht arbeiten gehe.
    Ach und 3 Wochen GAR nichts ist echt ätzend. Bei mir kommt immerhin ab und zu was an, auf andere Sachen warte ich inzwischen auch seit 3 Wochen...
    Und um es nochmal klar zu sagen - ich habe auch Verständnis mit den Postangestellten und finde die Arbeitsbedingungen ziemlich daneben, streiken halte ich in diesem Fall trotzdem nicht für okay. ;)
    Liebe Grüße

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Ich freue mich über jeden Kommentar, den Ihr da lasst und nehme sie auch alle zur Kenntnis. Leider schaffe ich es zeitlich meist erst spät, sie zu beantworten. Trotzdem schaue ich in jedem Fall bei Euch vorbei.. :-)