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27 September 2015

[ Blog Special ] Die Fotos Teil 2

In Teil 1 des Blog Specials hatte ich Euch mein Setup gezeigt und erzählt, was ich noch vor den Fotos mache. Im zweiten Teil habe ich Euch dann meine Kameraeinstellung näher erläutert und damit machen wir dann auch heute weiter. Wenn nämlichen die grundlegenden Einstellungen erstmal stimmen, als der Weißabgleich, ISO-Wert etc., dann geht es ans Ausprobieren, was die Einstellungen der Verschlusszeit und Blende angeht.



Vorab aber drei Dinge, die mir noch eingefallen sind. 
  • Ihr solltet Euch einen neutralen Hintergrund suchen. Entweder eine weiße Wand oder aber Pappe in weiß, schwarz, grau, je nachdem was Ihr bevorzugt. Alles, was nicht zu sehr reflektiert ist möglich, es sollte einfach nicht zu unruhig sein.
  • Natürlich kann man auch Dekoration mit auf's Bild bringen, z.B. hübsche Blumen oder dergleichen. Ich mache das (bisher) nicht oder nur sehr selten, da ich eigentlich der Meinung bin, es lenkt zu sehr vom Wesentlichen ab. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
  • Der Hintergrund sollte etwas weiter hinter der zu fotografierenden Hand sein. Es ist leichter, ihn auf den Fotos wirklich weiß zu bekommen, wenn er nicht direkt hinter der Hand ist. Außerdem könnte das auch unschöne Schatten werfen.

Nun aber zur Verschlusszeit und Blende...


Die Verschlusszeit

Die Verschlusszeit ist im Grunde die Zeit, in der das Foto belichtet wird. Je kürzer also die eingestellte Zeit, desto dunkler wird das Foto. Je länger die Zeit, desto heller das Foto. 
Oft sind die Zeiten entweder mit einfachen Ziffern angegeben, also z.B. 1 - 2 - 4 - 8 - 15 ... oder mit Bruchstrichen 1 - 1/2 - 1/4 ... Bei den einfachen Ziffern müsst Ihr Euch immer nur das 1/ davordenken. In der Regel halbiert sich die Zeit bei jedem Einstellungswert (oder verdoppelt sich wieder).  Ein Wert größer bedeutet also ein doppelt so helles Bild.

Je kürzer die Verschlusszeit, desto mehr könnt Ihr Euch mit der Kamera bewegen, ohne das etwas verwackelt. Ebenso gilt das Gleiche für das zu fotografierende Objekt. Bewegt es sich schnell, solltet Ihr eine kurze Verschlusszeit wählen, um ein scharfes Foto zu erhalten, aber das spielt beim Fotografieren von Nägeln eher keine Rolle... ;-)

Eine längere Verschlusszeit ist nur mit einem Stativ realisierbar, da das Foto ansonsten verwackelt. Bis zu 1/25 Sekunde schaffe ich es aus der Hand noch halbwegs sauber zu fotografieren, besser ist 1/40. Alles darüber verwackelt und wird unscharf. Ist aber für bestimmte Nagellacke durchaus von Relevanz.
Im Grunde spielt die Verschlusszeit aber für mich eine eher untergeordnete Rolle, da ich damit nur steuere, wie hell oder dunkel das Foto wird. Denn die Verschlusszeit ist eng mit der Blende verknüpft.


Die Blende

Die Blende ist auch wieder ein Kriterium dafür, wie hell oder dunkel ein Foto wird. Je offener die Blende, desto heller das Foto. Je geschlossener die Blende, desto dunkler das Foto. Eine geschlossene Blende wird immer durch einen hohen Wert dargestellt, eine offene  Blende immer durch einen kleinen Wert. Die maximale Blende bei einem Standard-Zoom-Objektiv liegt in der Regel zwischen 3.5 und 5.6, wobei die 3.5, also die Blende die am Weitesten offen ist, nur erreicht wird, wenn man das Objektiv auf weit entfernt stellt. Da wir bei Nagellack aber eher "ranzoomen" wollen, meistens zumindest, bekommen wir meist nur eine Blende von 5 - 5.6. 

Aber.....

Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe. Die Schärfentiefe besagt, wie groß der Bereich ist, der auf dem Foto scharf dargestellt wird. Eine kleine Blende (16 und größerer Wert) gibt zumeist einen Großteil oder das ganze Foto sehr scharf wieder. Eine offene Blende (3.5 und kleinerer Wert) zeigt dagegen nur einen kleinen Bereich scharf

Es ist schwierig sich da genau auf das richtige Maß einzustellen, wenn es um Nagellack geht, denn das hängt auch immer davon ab, wie nah man an die Nägel rangeht. Je näher man an den Nägeln dran ist, desto kleiner sollte die Blende sein (also einen höheren Wert haben), da ansonsten zu wenig der Nägel scharf dargestellt wird. Je weiter man allerdings mit der Hand weg ist, desto größer kann die Blende gewählt werden, um den Hintergrund schön unscharf zu bekommen.
Das Thema ist aber insgesamt recht komplex und wer sich dafür nicht interessiert, wird damit vermutlich eher seine Schwierigkeiten haben, deshalb gebe ich jetzt einfach mal ein paar Werte an die Hand.


  • Für Makros stelle ich die Blende auf Werte zwischen 8 (mit meiner Canon EOS 700D stelle ich 7.1 ein) und 11. Wobei ich meist eher zu 8 tendiere, da die Fotos sonst zu dunkel werden, was ich mit einer längeren Verschlusszeit kompensieren müsste, was widerum zu Verwacklungen führen könnte. Denn so still kann man seine Finger kaum halten.
  • Für Fotos der ganzen Hand kann ich die Blende auch mal bis 5 öffnen und habe die Nägel noch scharf abgebildet, dafür sollten sie allerdings auf einer Ebene liegen, also direkt nebeneinander, frontal zur Kamera. Wenn man die Hand eher mal schräg hält, dann sollte man eher bei der 8 bleiben, um noch den Großteil scharf zu bekommen.
  • Wenn ich hingegen mehr von mir zeigen will, als nur die Hand, also beide Hände plus Oberkörper oder dergleichen, dann kann ich auch bis 3.5 die Blende öffnen. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass dabei z.B. der Oberkörper, die Arme etc. sehr unscharf werden können. Je nachdem welchen Effekt ich wünsche, also wirklich unscharfen Hintergrund oder eher scharfen Hintergrund, muss ich die Blende entsprechend schließen, den Wert also wieder höher einstellen. 
 

Am Besten solltet Ihr einfach mal ein bisschen damit rumexperimentieren. Dafür eignet sich eine Nagellackflaschenreihe z.B. hervorragend. Wenn Ihr die schräg hintereinander anordnet, kann man gut ausprobieren, wie sich die Blende zur Schärfe des Bildes verhält. Will ich nur die erste Flasche scharf stellen, wähle ich eine große Blende, also einen kleinen Wert, und verkürze die Verschlusszeit, um nicht überzubelichten. 
Will ich dagegen alle Flaschen scharf abbilden, verkleiner ich die Blende, vergrößere demnach den Wert, und verlängere die Verschlusszeit, damit das Foto trotzdem hell genug wird.

Als Tipp noch: am Besten fokussiert man im vorderen Drittel des Bereichs, der scharf abgebildet werden soll. Warum genau, das zu erklären würde jetzt den Rahmen sprengen.

Wer noch Fragen hat, kann mir gern schreiben contact@mylistof.de :-)
Ich hoffe ja auch gerade ein bisschen, dass ich nix verschludert und durcheinander gebracht habe.. ^^


Nun noch ein Sonderfall... 

Wie fotografiere ich Glow In The Dark Lacke?

Glow In The Dark Fotos können toll aussehen, bedürfen aber natürlich eines dunklen Ortes, an dem man sie entsprechend fotografieren kann. Am Einfachsten ist es, zu warten bis es draußen dunkel ist. Dann muss man noch ein paar Kameraeinstellungen verändern...

  • Zum einen muss man den ISO Wert hochsetzen auf einen sehr hohen Wert um die 1600, höher würde ich nicht gehen, sonst wirkt es nachher auf dem Bild zu grobkörnig. 
  • Die Blende solltet Ihr möglichst weit öffnen, aber auch nicht zu weit, sonst wird es wieder zu unscharf. Am Besten wählt Ihr einen Wert zwischen 4 und 5.
  • Die Verschlusszeit sollte möglichst lang gewählt werden, allerdings maximal bis 1/2 Sekunde, sonst verwackelt es zu sehr.
  • Dann solltet Ihr die Hand vor der Kamera platzieren und bei Licht schonmal scharf stellen, im Dunkeln wird das nämlich nix. Entweder macht Ihr das manuell oder Ihr nehmt einen Fernauslöser zur Hand, den Ihr noch nicht komplett auslöst, nur soweit, dass die automatische Fokussierung greift. 
  • Jetzt nur noch Licht ausmachen und auslösen.

Um noch hellere Fotos vom GITD zu bekommen, kann man die Nägel vorher noch unter einer Lampe aufladen, muss aber danach zügig arbeiten, sonst verfliegt der Effekt wieder. Oder aber man arbeitet mit einer Taschenlampe in der Hand.

Außerdem macht es Sinn, auch für Glow In The Darks nochmal einen Weißabgleich durchzuführen, der sich allerdings recht umständlich gestaltet, weshalb ich den mal weg lass.


Zum Schluss noch: einen Fernauslöser würde ich Euch grundsätzlich empfehlen, wenn Ihr öfter mit längeren Verschlusszeiten arbeitet, da Ihr dadurch Verwacklungen vermeidet, die sonst beim Drücken des Auslösers auftreten können.


Und noch etwas zur Handhaltung:

Versucht Eure Finger und Hände möglichst ganz entspannt und locker zu halten. Zu stark gekrümmte Finger wirken schnell klauenartig.Am Besten übt man das immer mal zwischendrin und lässt die Hand locker fallen. Dann ganz entspannt wieder heben, usw. - eben einfach mit der Hand locker spielen, ohne die Muskeln anzustrengen oder zu bewegen. Die ganze Bewegung sollte aus dem Handgelenk kommen.
Wenn man ein Nagellackfläschchen hält, dann presst es nicht. Der geringste Druck reicht aus, um unschöne gelbe Druckstellen hervorzurufen. Wenn Ihr das Fläschchen berührt, dann am Besten nicht mit den Nagelbetträndern, sondern mit der flächigen Fingerkuppe, wenn Ihr versteht was ich meine. Aber das ist letztlich reine Übungssache.


So... das war es für heute. So mache ich meine Fotos und jetzt zeige ich Euch noch ein "Rohbild", was quasi unbearbeitet direkt aus der Kamera kommt, bevor es dann nächste Woche um die Bearbeitung der Fotos geht... 


Habt einen schönen Sonntag.

2 Kommentare:

  1. Danke für diesen detaillierten Bericht!! Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden das auch mal auszuprobieren ;-)

    LG
    Willow

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  2. Hallo :-) ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und bereue es so sehr ihn nicht früher gefunden zu haben! Ich habe mir selben vor ein paar Wochen einen Blog erstellt und befinde mich gerade im Aufbau... leider bin ich höchst unzufrieden mit meinen Nagellack-Bildern, deswegen war ich auch auf der Suche nach passenden Erklären und bin bei dir hier gelandet!
    Erst mal vielen vielen Dank dass du dir so viel Mühe gegeben hast, dein Wissen zu teilen. Ich habe ein Problem mit meinen Bildern zu dem ich in deinem Post leider noch keine Antwort gefunden habe. Das letzte Bild von dir, die Nahaufnahme, wie hast du die gemacht? ich hab auch eine Canon und kann mit der manuellen Einstellung gar nicht fotografieren, weil das Objektiv es nicht schafft scharf zustellen, also fotografier ich immer mit der Einstellung "Nahaufnahme" aber selbst die schafft es nur meine gesamte Hand zu fotografieren.. näher ran geht nicht.
    Vielen Dank schon mal für deine Antwort!
    Liebe Grüße

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Ich freue mich über jeden Kommentar, den Ihr da lasst und nehme sie auch alle zur Kenntnis. Leider schaffe ich es zeitlich meist erst spät, sie zu beantworten. Trotzdem schaue ich in jedem Fall bei Euch vorbei.. :-)